"Leichte" Lebensmittel: Viel Zucker und Kalorien
Ein Test von AK und VKI zeigt: "Light"“-Produkte sind in vielen Fällen keine kalorienarme Alternative zu "normalen" Lebensmitteln.
Viele Verbraucherinnen und Verbraucher schätzen beim Olivenöl höchste Qualität. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat sich nun 15 Produkte genauer angesehen.
Beim Olivenöl kommt für viele Konsumentinnen und Konsumenten nur "natives Olivenöl extra", besser bekannt als "extra vergine", in den Einkaufskorb. "Extra vergine" steht für die höchste Qualitätsstufe. Dieses Öl darf nur schonend durch mechanische Pressung – auch als Kaltpressung bezeichnet – gewonnen werden und muss höchsten sensorischen Ansprüchen genügen. Es schmeckt typischerweise fruchtig, mit einer leicht scharfen und bitteren Note. In unseren vergangenen Tests erhärtete sich der Verdacht, dass manche Hersteller unerlaubte Tricks anwenden, um ihren Profit zu steigern – etwa, indem sie ihr Öl einer Wärmebehandlung unterziehen.
Kein einziges Olivenöl steht im Verdacht, thermisch behandelt worden zu sein. Nur ein Produkt, das bei Hofer erhältliche Olivenöl von Natur aktiv, verdient nicht das Prädikat "extra vergine". Dieses Öl fiel bei der Expertenverkostung durch. Das Öl wurde aufgrund seines Geschmacks von den professionellen Verkostern als nicht nativ extra eingestuft.
Die Öle von Natur aktiv und Conte de Cesare wurden unsachgemäß gelagert. Damit Olivenöl möglichst lange hält und geschmacklich nicht abbaut, sollte es möglichst vor Hitze, Licht und Sauerstoff geschützt werden. Es sollte immer an einem kühlen und dunklen Ort in einem gut verschlossenen Behälter aufbewahrt werden.
Geschmacklich am meisten überzeugt haben Iliada, Ja! Natürlich und Spar Natur pur. Dass es für Iliada (bei Merkur) dennoch nur zu einem "weniger zufriedenstellend" als Gesamtnote reichte, lag daran, dass dieses Öl relativ hohe Mineralölrückstände enthält. Die Verunreinigung dürfte von Schmieröl stammen. Ebenfalls mit "weniger zufriedenstellend" schnitt aufgrund der schlechten Sensorik und der chemischen Zusammensetzung das bei Billa erhältliche Öl von Conte de Cesare ab. Es ist zudem mit Weichmachern belastet.
Wenig genau nehmen es die Hersteller nach wie vor mit der Kennzeichnung ihrer Produkte. Man sollte sich weder von der Produktbezeichnung noch von der Gestaltung der Flasche täuschen lassen, wenn es um die Herkunft der Oliven bzw. des Öles geht. Eine italienisch anmutende Verpackung wie bei Castello, De Spar, San Fabio oder Monini bedeutet keineswegs, dass sich auch Öl aus italienischen Oliven darin befindet. Die genannten Produkte enthalten allesamt einen gemischten Ölsatz aus der EU. Das trifft zwar auch auf die Produkte von S-Budget, Clever und dm zu, aber bei denen geht dies klar und deutlich aus der Kennzeichnung hervor. Diese Produkte tragen gemäß EU-Verordnung deutlich sichtbar die korrekte Aufschrift "Mischung von Olivenölen aus der Europäischen Union".
Der Durchschnittspreis aller 15 getesteten Öle liegt bei 10,21 Euro pro Liter. Bio-Ware kostet dabei pro Liter durchschnittlich 12,32 Euro, für konventionelle Öle werden für diese Menge im Schnitt 9,16 Euro fällig. Das ist nicht gerade viel, wenn man bedenkt, dass Olivenbäume, die bei sorgfältiger Pflege einige hundert Jahre alt werden, je nach Art erst nach vier bis zehn Jahren Früchte tragen. Im Schnitt lassen sich pro Baum und Jahr etwa 20 Kilogramm Oliven ernten. Aus dieser Menge können ungefähr drei bis vier Liter Öl gewonnen werden. Das "grüne Gold", als das es gern bezeichnet wird, mag den Besitzern der Haine und Plantagen früher einmal Reichtum und Wohlstand gesichert haben, im Zeitalter der Globalisierung ist davon jedoch nichts mehr übrig geblieben.
Ausführliche Informationen und alle Details zum Test finden Sie auf www.konsument.at (kostenpflichtig).
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