Mutter mit ihrem kranken Kind
Mutter mit ihrem kranken Kind © Pixel-Shot , stock.adobe.com
19.12.2022

Kinder-Medikamente im Test: Was hilft gegen Schnupfen & Co?

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat 63 Mittel gegen Husten, Schnupfen, Fieber und Schmerzen bewertet. Gut die Hälfte ist geeignet, beim Rest ist die Wirkung (noch) nicht ausreichend belegt. Mit Überblick über die Wirkstoffe.

Gerade in der kalten Jahreszeit können Eltern ein Lied davon singen: Ständig ist der Nachwuchs erkältet. Gut, dass es auch für Kinder Medikamente gegen grippale Infekte in der Apotheke gibt. Doch wirken alle Mittel gleich gut? Der VKI hat 63 Medikamente gegen Husten, Schnupfen, Fieber und Schmerzen untersuchen lassen. Ergebnis: 34 Präparate sind geeignet. Am besten schneiden Mittel gegen Fieber und Schmerzen ab. Von den 26 untersuchten Präparaten können 25 uneingeschränkt empfohlen werden. Auch Medikamente gegen Schnupfen kommen gut weg: acht von zwölf Mitteln wurden als geeignet bewertet. Bei den Hustenmitteln schafft dagegen nur eines der insgesamt 23 Präparate eine Top-Bewertung (siehe Tabelle). Unterhalb der Tabelle sind die enthaltenen Wirkstoffe beschrieben.

Die Testergebnisse im Überblick.
Die Testergebnisse im Überblick. © VKI, AK Stmk


Hustenstiller

Dextrometorphanhydrobromid. Unterdrückt den Hustenreflex im Zentralnervensystem. Zur kurzzeitigen Behandlung von trockenem Reizhusten.

Eibischwurzel. Enthält Schleimstoffe, die auf den gereizten Schleimhäuten von Mund und Rachen eine schützende Schicht bilden können.

Hustenlöser

Thymian. Die ätherischen Öle regen die Tätigkeit der sekretabgebenden Zellen in den Bronchien an. Auf diese Weise verflüssigt sich der Schleim und lässt sich besser abhusten. Darüber hinaus wirkt Thymian krampflösend.

Efeu. Bestimmte Inhaltstoffe der Pflanze (Saponine) fördern den Auswurf, indem sie die Schleimhaut reizen. Außerdem wirkt Efeu entkrampfend.

Ambroxolhydrochlorid. Regt die Drüsenzellen der Bronchialschleimhaut an, mehr Sekret zu bilden, wodurch der Schleim nicht mehr so klebrig sein soll und besser abgehustet werden kann.

Guaifenesin. Der Wirkstoff soll das Schleimvolumen erhöhen, den Schleim verflüssigen und den Auswurf erleichtern.

Einreibemittel

Ätherische Öle. Die in den Einreibemitteln enthaltenen ätherischen Pflanzenöle setzen die Oberflächenspannung in den Lungenbläschen herab, was dazu führen kann, dass Sauerstoff und Kohlendioxid besser ausgetauscht und Schleim leichter abtransportiert wird. Cineol-, Eukalyptusöl-, Kampfer-, Pfefferminzöl- und mentholhaltige Präparate können bei Säuglingen und Kleinkindern zu Atembeschwerden und Erstickungsanfällen führen!

Schmerzen und Fieber

Ibuprofen. Geeignet, um Kopf- und Gliederschmerzen zu lindern und hohes Fieber zu senken.

Paracetamol. Bei leichten bis mäßig starken Schmerzen und Fieber geeignet. Bei Paracetamolpräparaten ganz besonders auf die Einhaltung der Dosierung achten!

Schnupfen

Schleimhautabschwellende Mittel machen die Nase frei, sie sollten jedoch nicht länger als sieben Tage lang angewendet werden. Zu bevorzugen sind konservierungsmittelfreie Sprays und Tropfen.

Oxymetazolinhydrochlorid. Verengt die Blutgefäße in der Nasenschleimhaut, wodurch diese abschwillt und weniger Sekret bildet.

Naphazolinhydrochlorid, Xylometazolinhydrochlorid. Bei Schnupfen zur kurzzeitigen Anwendung geeignet. Die Wirkungsweise entspricht der von Oxymetazolinhydrochlorid.


Den gesamten Test finden Sie unter konsument.at/kindermedikamente22 (kostenpflichtig).

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