Test zeigt: Salbeitees nur bedingt empfehlenswert
Der VKI hat 15 Salbeitees getestet. Schwächen offenbarten ausgerechnet Produkte, die in der Apotheke bzw. dem Reformhaus erhältlich sind.
Betrachtet man die Preise nach Produktgruppen, so kostet der vom Umfang her idente Warenkorb derzeit bei den Billigprodukten 24,92 Euro, bei den Markenprodukten 45,75 Euro und jener der Bioprodukte 56,70 Euro. Die Preisschere zwischen dem billigsten und teuersten Warenkorb macht heuer 127 Prozent aus.
Es haben sich auch die Preise im Vergleich zum Frühjahr unterschiedlich verändert: So sind jene der Billiglinie im Durchschnitt um 8,18 Prozent und die der Bioprodukte um 1,84 Prozent niedriger geworden. Die Preise der Markenprodukte haben um 4,98 Prozent zugelegt.
Ganz allgemein betrachtet standen die Jahre 2022 und 2023 im Zeichen einer starken Preissteigerung, besonders im Lebensmittelbereich, in welchem darüber hinaus die Energiepreissteigerungen als Verstärker wirkten. So sind die monatlichen Ausgaben für eine Familie mit zwei Kindern (7 und 14 Jahre) bei Nahrungsmitteln und Snacks von 927 Euro (2021) bereits auf 1.035 Euro (2023) gestiegen. In Anbetracht dieser Erhöhung ist das derzeitig leichte Sinken der Preise des AK-Warenkorbes nur ein Tropfen auf dem heißen Stein – im vergangenen halben Jahr um durchschnittlich 1,72 Prozent.
Wenn über Lebensmittelpreisentwicklung und deren stetige Steigerung gesprochen wird, die deutlich über der Inflationsrate liegt, drängt sich die Frage nach der Begründung auf. Liegt der Unterschied im Geschmack, in der Werbung oder in der Herkunft der Produkte? Oder findet man die Antworten in den Marktmechanismen entlang der Lebensmittelproduktionskette? Marktkonzentrationen im Lebensmittelbereich finden sich im Bereich des nationalen Handels, des internationalen Rohstoffhandels und bei den Eigentümerstrukturen. So wird der heimische Lebensmitteleinzelhandel zu 95 Prozent von fünf Anbietern abgedeckt und beispielsweise der internationale Getreidehandel von fünf Unternehmen weltweit dominiert. Zudem investieren die großen Vermögensverwaltungsgesellschaften in international führende Unternehmen im Agrar- und Ernährungssektor und sind dementsprechend an Gewinnen interessiert. Diese Marktkonzentrationen sind kritisch zu sehen, weil dadurch sowohl Preis als auch Abhängigkeiten steigen. Susanne Bauer, Leiterin der AK-Marktforschung: "Es gilt, um der Preisentwicklungsspirale zu entkommen, die Konzentration im Lebensmittelbereich zu reduzieren, die exzessive Spekulation mit Agrarrohstoffen einzuschränken und Nahrungsmittelvielfalt wieder herstellen."
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