Mitarbeiter veruntreute Geld: Fahrschule bittet Kunden zur Kasse
In einer Fahrschule soll ein Mitarbeiter Kundengelder veruntreut haben. Für den Schaden sollen nun Fahrschülerinnen und Fahrschüler zahlen.
Der Steirer hatte sich aus seiner Wohnung ausgesperrt. Im Internet stieß er auf die Seite aufsperrdienst-24.at. Als er die dort angegebene Nummer anrief, wurde ihm mitgeteilt, dass das Öffnen der Wohnung 150 Euro kosten würde. Der Mann stimmte zu, wenig später kam ein "Handwerker" vorbei. Dieser ging wenig professionell vor und beschädigte auch die Tür. Schließlich stellte der "Handwerker" eine Rechnung über 978,29 Euro aus und bedrängte den Steirer, gleich zu zahlen – was dieser auch tat. Erst auf der Rechnung sah der Mann, dass das beauftragte Unternehmen, die LL Hausmeisterservice GmbH, seinen Sitz in Vorarlberg hat.
Der Steirer wandte sich daraufhin an die Arbeiterkammer. "Wir haben ihm geraten, Kostenvoranschläge von ortsansässigen Firmen einzuholen. Siehe da: Zwischen 110 und 136 Euro würde diese Dienstleistung kosten. Wenn es bei ortsansässigen Unternehmen weniger als die Hälfte kostet, kann man die Differenz zurückverlangen", sagt AK-Konsumentenschützerin Birgit Eisenpaß-Fabian. "Wir haben 824,29 Euro zurückgefordert und eingeklagt. Es gibt einen rechtskräftigen Zahlungsbefehl.“ Allerdings wird der Betroffene länger auf sein Geld warten müssen: Die Geschäftsführung des Unternehmens ist untergetaucht, am Firmensitz gibt es nichts zu holen.
Die Firma, die auch Webseiten wie installateur-24.at betreibt, ist als unseriös bekannt, bei der AK Steiermark sind mehr als 20 Fälle aktenkundig. Auch die Justiz ist bereits auf den Betrieb aufmerksam geworden. Wie unseriöse Notdienste vorgehen, erklärt Eisenpaß-Fabian: "Die Leute befinden sich in Notsituationen, zum Beispiel, weil man sich ausgesperrt hat. Sie suchen im Internet nach Notdiensten und wenden sich an eine der erstgereihten Firmen, weil sie glauben, die Erstgereihten sind die Guten – aber das ist gekauft." Die "Handwerker" stellen überhöhte Rechnungen und setzen Kundinnen und Kunden unter Druck, sofort zu bezahlen. Stattdessen sollte man die Polizei rufen, rät Eisenpaß-Fabian. Sie empfehlt, sich bei Watchlist Internet über unseriöse bzw. auf der Webseite meinaufsperrdienst.at über seriöse Anbieter zu informieren.
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