Info-Video zur Strompreisbremse
Was ist die Strompreisbremse? Wie funktioniert sie, was habe ich davon? AK-Energieexperte Karl-Heinz Kettl erklärt die wichtigsten Facts im Video.
Bei der AK Steiermark gibt es viele Anfragen, weil erste Abrechnungen durch die Stromanbieter höhere Kosten ergeben, als sich viele durch die Strompreisbremse ausgerechnet haben. Der Grund: Die Umsatzsteuer wird vom Gesamtverbrauch ermittelt, erst danach greift die Strompreisbremse.
Die ersten Jahresabrechnungen, bei denen für ein oder zwei Monate bereits die Strompreisbremse gilt, zeigen, dass die Ersparnis geringer ist als erwartet. Denn zuerst werden die Kosten des Gesamtverbrauchs zum Marktpreis laut Vertrag ermittelt, und schon von dieser Summe wird die Umsatzsteuer berechnet. Erst danach wird die Förderung durch die Strompreisbremse abgezogen. Dadurch sind die Gesamtkosten höher als erwartet. Es geht pro Kilowattstunde um einen einstelligen Centbetrag, sagt AK-Experte Karl-Heinz Kettl.
Es gibt noch ein Problem mit der Kostenbremse – sie gilt nämlich meist nur beim Hauptzähler (je nach Lastprofil des Zweitzählers, falls vorhanden). Hat man einen zweiten Zähler, dann zahle man den vollen Preis, erklärt der Energieexperte. Unter den derzeitigen Fördervoraussetzungen könne es deshalb Sinn machen, alles über den Hauptzähler laufen zu lassen und einen zweiten Zähler zu demontieren. Das sei Mietern jedoch meistens nicht erlaubt, schränkt Karl-Heinz Kettl ein: „Man muss sich mit dem Eigentümer in Verbindung setzen, und man braucht jemanden, der den Stromkreis umlegt auf den Hauptzähler. Das macht üblicherweise ein Elektriker. Das E-Werk muss dann den Zähler demontieren.“ Dieser Vorgang sei daher ebenfalls mit Kosten verbunden. Ob diese Maßnahme sinnvoll ist, hängt von der individuellen Situation ab.
Als weiterer Kostenfaktor zum reinen Strompreis kommt, dass auch die Netzgebühren stark erhöht wurden. Hier gibt es zwar ebenfalls eine staatliche Förderung (Netzverlustentgelt), dennoch sind die Kosten höher als zuletzt. Insgesamt fallen also die Stromkosten trotz Förderungen deutlich höher aus als in der Vorjahresabrechnung, vor allem aufgrund der zuletzt massiv erhöhten Preise für die Energie (Arbeitspreis).
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