Die AK-Marktforschung untersuchte mehrere Erdäpfelsalate auf deren Qualität.
Die AK-Marktforschung untersuchte mehrere Erdäpfelsalate auf deren Qualität. © rom_my_point_of_view@yahoo.com - stock.adobe.com, AK Stmk
14.2.2022

Erdäpfelsalate im Test: Schlechter Salat schmeckte gut

Als Beilage zu gebackenem Fisch, Wienerschnitzel oder einer Bratwurst ist Erdäpfelsalat in aller Munde: Doch zwei Take-Away-Salate aus Grazer Gaststätten und Imbisslokalen waren für den menschlichen Verzehr nicht mehr geeignet, warnt die AK-Marktforschung. Nach dem ersten Test im Herbst brachte ein später durchgeführter Nachtest jedoch erfreuliche Ergebnisse.

Die umfassende Untersuchung der Proben der Erdäpfelsalate bestand aus zwei Teilen. Bei der von der Firma Hygienicum durchgeführten mikrobiellen Prüfung auf Frische und Sauberkeit bei der Zubereitung fielen zwei von 15 Salaten durch, sagt Susanne Bauer, Leiterin der AK-Marktforschung: "Die Erdäpfelsalate von Mampf und Lendplatzl entsprachen nicht den lebensmittelhygienisch-mikrobiellen Anforderungen." Als Bewertungsskala wurden die Richt- und Warnwerte der deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie für Feinkostsalate herangezogen. Die Richtwerte bei fünf weiteren Salaten wurden überschritten, diese waren nicht zu beanstanden, haben aber Verbesserungspotential. Acht Salate waren einwandfrei. Es handelte sich durchwegs um Salate, die mit Essig, Öl und Gewürzen abgemacht werden.

Laienverkostung brachte Überraschung

Vom TU-Institut für Analytische Chemie und Lebensmittelchemie organisiert bewerteten 60 Laientester, Geruch, Geschmack und Textur der 15 Proben. Grundsätzlich zeigte sich, dass Produkte, die in Geruch und Geschmack gut bewertet wurden, auch guten Anklang, im Sinne von "es schmeckt mir" fanden. Auch "weicher gekochte" Kartoffeln wurden besser bewertet. Die Blindverkostung förderte aber auch eine Überraschung zu Tage: "Ein Verderb war nicht immer eindeutig durch die Laienverkoster erkennbar, die Würzung spielt hier eine wesentliche Rolle und führte so auch zu einer erstaunlich guten Bewertung", so Bauer. Die Marktforscherin betont deshalb die Bedeutung der Kontrolle durch die Lebensmittelaufsicht und fordert eine engmaschigere Überwachung mit einer Probenziehung in der Küche ein.

Selbst gemacht mit regionalen Erdäpfeln

Acht von 15 Salaten waren laut Eigenangabe der Unternehmen selbst zubereitet, viele kaufen dafür regionale Erdäpfel. Eine Portion der Salate, angeboten in einer Schale, Box oder im Becher, kostet zwischen 1,79 bis 4,80 Euro. Das Gewicht wurde nicht erhoben.

Nachtest bei sieben Salaten

"Der Test im Vorjahr war wenig erfreulich, deshalb haben wir die Firma Hygienicum beauftragt, bei sieben Unternehmen einen Nachtest durchzuführen", erklärt Susanne Bauer, Leiterin der AK-Marktforschung. Das Ergebnis dieser zweiten Untersuchung im Lebensmittellabor war sehr erfreulich. Bis auf eine Probe, bei der Verbesserungspotenzial festgestellt wurde, waren alle einwandfrei. Es sei gut, dass die Grazer Gastro-Unternehmen positiv auf diese AK-Initiative reagiert hätten, sagt die Marktforscherin. Eine regelmäßige Kontrolle sei jedoch eine öffentliche Aufgabe. Bauer fordert deshalb eine engmaschigere Überwachung durch die Lebensmittelaufsicht mit Probenziehungen direkt in den Küchen der Gastro-Unternehmen.

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