16.12.2024

Kauf auf Raten wird oft sehr teuer

Jetzt kaufen, später bequem in Raten zahlen: So und ähnlich lauten die Werbebotschaften im Versandhandel und bei vielen Handelsketten. Ohne Aufschlag gibt es dieses Service selten, meist bezahlt man deutlich mehr.

Wenn Ratenzahlungen in der Vorweihnachtszeit locken, ist Vorsicht geboten. Letztlich kommt Shoppen im Versandhandel und bei vielen Handelsketten für Baumwaren, Möbel und Elektroartikel auf Teilzahlung meist sehr teuer, warnt die AK. Die Effektivzinsen betragen zwischen null und weit über 20 Prozent. Oft sind dann im Kleingedruckten Fallen versteckt. Besonders teuer wird es, wenn später die Ratenvereinbarung nicht eingehalten werden kann.

Null-Prozent-Zinsen

AK-Expertin Sandra Battisti weiß, dass Null-Prozent-Finanzierungen häufig an Bedingungen oder Sonderaktionen geknüpft sind. Es klinge auch verlockend, wenn Versandhändler etwa mit 1,65 Zinsen pro Monat werben. Das schaut nach wenig aus, aber aufs Jahr umgerechnet sind das knapp 20 Prozent. Oder die Zinsen werden flockig umschrieben mit "sicher, flexibel, einfach" und "keine Kreditgebühr" oder "keine Bearbeitungs-und Kontoführungsgebühren". Der Rat der Konsumentenschützerin lautet: "Achten Sie auf teure Versicherungspakete, den Effektivzinssatz und die Summe aller Ratenzahlungen, also den 'Gesamtbetrag'. Der Effektivzinssatz zeigt die tatsächliche Kostenbelastung." Sollten unbedingt notwendige Anschaffungen anstehen, ist ein Kredit bei der Bank oft günstiger als die Ratenzahlung beim Händler. Keinesfalls sollte man den Überblick über seine Außenstände verlieren oder bei Zahlungsproblemen den Kopf in den Sand stecken: Bei Zahlungsverzug dürfen bis zu fünf Prozent auf die ohnehin üppigen Zinsen aufgeschlagen werden. Oft nicht bekannt ist, dass bis zum Begleichen der letzten Rate die Ware Eigentum des Unternehmens bleibt und nicht weiterverkauft werden darf.

Downloads

Links

Das könnte Sie auch interessieren

Zwei Ordner mit der Aufschrift

Kika/Leiner in Konkurs: Tipps für Konsument:innen

Am 4.12. wurde ein Konkursverfahren über Kika/Leiner eröffnet. Anzahlungen und Gutscheine werden nur als Konkursforderungen behandelt.

Leute trainieren auf dem Trainingsbike im Fitnessstudio

Fitnessstudio ändert Verträge: Das können Betroffene jetzt tun

Viele Anfragen von Kund:innen des Fitnessstudios "Twins" beschäftigten aktuell die AK. "Twins" will Tarife erhöhen und bestehende Verträge ändern.

Black Friday: Aufgepasst beim Schnäppchenkauf

Exklusiv-Angebote anlässlich des Black Fridays Ende November halten nicht immer das, was sie versprechen. Die AK gibt Tipps für den sicheren Einkauf.