Achtung, Wucher – Finger weg von Viagogo
Der Run auf Event- und Konzertkarten führt zunehmend zu problematischen Verkaufspraktiken und enormen Preisunterschieden.
Bettina Schrittwieser, Leiterin des AK-Konsumentenschutzes, ist zufrieden: Zwei Musterklagen, die die AK Steiermark gegen Viagogo eingebracht hat, sind gewonnen. "Einmal haben wir den Fall einer Konsumentin, die 2018 drei Nightrace-Tickets für je 39 Euro bestellt hat und dann 509 Euro zahlte, vor Gericht gebracht. Und das zweite Mal wurden für zwei Konzertkarten der "Imagine Dragons" anstelle von 47,80 Euro pro Stück in Summe knapp 800 Euro widerrechtlich verlangt", so die AK-Expertin.
"Wir haben jeweils das, was über dem Kartenpreis lag, eingeklagt und in beiden Fällen kam es nun zu einem Versäumungsurteil, da Viagogo nicht zur Verhandlung aufgetaucht ist. Das heißt, wir haben Recht bekommen", erklärt Schrittwieser. In weiterer Folge hat Viagogo das rechtskräftige Urteil nicht erfüllt und so wurden Exekutionen gegen die Ticketbörse eingeleitet. Diese stellen sich aber alles andere als einfach dar: Der Firmensitz ist in der Schweiz, das Geld muss dort eingetrieben werden. Ein Schweizer Anwalt wurde beauftragt, Dokumente übersetzt. "Tatsächlich, nach über einem Jahr, haben wir nun die geforderten 392 Euro für den Nightrace-Fall bekommen", freut sich die Konsumentenschützerin. Die Käuferin der "Imagine Dragons"-Karten muss sich noch gedulden, hier läuft die Exekution. Schrittwieser: "Weitere Klagen sind zu prüfen, da die Kosten für das Exekutionsverfahren in der Schweiz nicht zur Gänze von Viagogo ersetzt werden müssen."
Aktuell gibt es neben Viagogo auch Probleme mit Eventbrite – ein in den USA ansässiges Unternehmen für Ticketing. Eine
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