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Das Arbeitsleben wird immer stressiger. Mit Gesundheitsprogrammen in Betrieben soll daher Erkrankungen vorgebeugt werden, erklärte AK-Präsident Josef Pesserl beim Symposium "Tretmühle Dienstleistung" im Grazer Kammersaal. „Mit relativ geringem Aufwand können Betriebe einen Beitrag dafür leisten, dass die Menschen gesund alt werden können.
"Die Fehlzeiten aufgrund von psychischen Krankheiten haben sich innerhalb von acht Jahren mehr als verdoppelt", weiß GKK-Experte Mag. (FH) Roland Kaiser, MSc. Wichtig für den Erfolg der Betrieblichen Gesundheitsförderung ist, dass mit den Beschäftigten geeignete Maßnahmen erarbeitet werden. Eine zentrale Rolle spielt die Führung: "Der Führungsstil hat direkte Auswirkungen auf die Gesundheit und Zufriedenheit der Beschäftigten." Rund 130 Unternehmen in der Steiermark haben qualifizierte Programme bereits umgesetzt. (Unterlagen der Referenten in der rechten Seitenspalte)
Die Therme Loipersdorf setzt auf die "Magie des Herzens". Gemeint ist eine Persönlichkeitsstärkung von MitarbeiterInnen und Führungskräften mittels Coaching. Als Erfolg dieser Stärkung bezeichnet Thermen-Geschäftsführer Wolfgang Wieser, dass der Präsentismus – das Arbeitengehen trotz Krankheit – abgenommen, die Zahl der Krankenstandstage also zugenommen hat. Mit einem Maßnahmenbündel, wie z. B. Personalessen, Suchtprävention, Freizeitaktivitäten, Bewegungscoaching für Ältere, konnten Belastungsfaktoren wie Stress, Zeitdruck und Konflikte reduziert werden, ist Wieser vom wirtschaftlichen Erfolg des Loipersdorfer Weges überzeugt.
Einen "gesunden" Weg hat das LKH Hartberg beschritten: Vor fünf Jahren startete die Betriebliche Gesundheitsförderung, sagt Projektleiterin DGKS Angelika Kernbichler. Mittels Arbeitsbewältigungsindex wird die Arbeitszufriedenheit der MitarbeiterInnen erhoben. Die Fehlzeiten nahmen ab, die Zufriedenheit der 500 Beschäftigten ist gestiegen. Gesundheit sei Teil des Leitbildes geworden, ein Integrationsbeauftragter kümmert sich um die Eingliederung gesundheitlich gefährdeter KollegInnen.
Schließlich berichtete AK-Burnout-Experte Gerhard Plank, dass rund 80 Prozent der Ratsuchenden aus Dienstleistungsberufen, wie dem Pflegebereich kommen. Ansatzpunkte für eine Verbesserung der Situation sieht Plank bei der Qualität der gestellten Aufgaben (z. B. bessere Kooperation) und bei möglichen Hindernissen (Arbeitsorganisation optimieren, Ziele klären) sowie bei sozialen Bedingungen (z. B. Verdienst bei Teilzeitarbeit).
Die von Claudia Gigler (Kleine Zeitung) moderierte Diskussion drehte sich um die Frage, wie Mitarbeiter für Gesundheitsprogramme motiviert werden können. In Projektgruppen müssten Vertreter aus allen Bereichen teilnehmen, erklärte Kernbichler. Wieser hält auch Angebote in der Arbeitszeit für wichtig. Für den Erfolg von Projekten, so AK-Präsident Pesserl sei ein hundertprozentiges Bekenntnis der Arbeitgeber nötig, dass ihnen die Gesundheit der MitarbeiterInnen am Herzen liege.
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