Hilfe bei Psychoterror am Arbeitsplatz
Beschäftigte in Gesundheits- und Sozialberufen kommen besonders oft zur AK, um sich gegen Mobbing am Arbeitsplatz zu wehren.
Mit einem mutigen Schritt stellte sich der Kabarettist Thomas Stipsits im Herbst 2021 vor die Medien: Burnout und Pause. Seit März steht er mit seinen Stinatzer Delikatessen wieder auf der Bühne. Er hat wieder große Freude an seiner Arbeit, hat aber seine Arbeitsweise und sein Leben überdacht. Im ZAK-Interview erzählt er, was er verändert hat.
Herr Stipsits, wie geht es Ihnen nach der Pause und wieder auf der Bühne?
Thomas Stipsits: Es macht mir wieder Spaß. Ich habe große Freude daran, aber ich lege immer wieder genug Pausen dazwischen ein. Das habe ich schon gelernt daraus.
Was haben Sie sonst noch aus dem Burnout gelernt?
Stipsits: Wie der Name Work-Life- Balance schon sagt, dass man in Balance bleibt und an Dinge fokussierter herangeht. Vor allem, dass man eine Sache fertig macht und dann erst die nächste angeht. Und ich habe das Recht, Nein zu sagen bzw. ich darf Nein sagen, weil ich es nicht machen will. Und auch die Erkenntnis, dass einem nichts davonläuft. Also auf mich bezogen. Ich habe die letzten Jahre zu viele Projekte in zu kurzer Zeit gemacht. Und jetzt teile ich das ein bisschen mehr auf. Ich bin strenger geworden, wenn ich mir einen privaten Termin eintrage, dann ist es ein privater Termin. Da muss jetzt mittlerweile sehr viel passieren, dass ich den dann für etwas anderes hergebe.
Welche Dinge haben Sie sich angeeignet oder gibt es etwas, das Sie jetzt regelmäßig machen als Ausgleich?
Stipsits: Ja, das ist auf alle Fälle die Meditation bzw. bei mir ist es autogenes Training, das in die Richtung Meditation geht. Bewusstes Entspannen, das ich wirklich genießen darf. Ohne viel dabei zu planen, was ich noch zu planen oder zu erledigen habe. Das ist die Zeit, die dann ganz mir gehört. Und das mache ich regelmäßig. Ich mache auch regelmäßig meine Spaziergänge. Das ist etwas, was mir sehr gut tut. Bewegung tut mit immer gut. Und die sind dann auch handyfreie Zone, die Spaziergänge.
Teilen Sie sich die Arbeit jetzt auch anders ein?
Stipsits: Was bei mir auch wichtig ist, ist, dass ich mir Ziele setze, die auch attraktiv erreichbar sind. Daran scheitert sehr oft sehr viel. Dass ich mir viel zu viel vornehme und dann kommt die große Enttäuschung, weil ich es nicht geschafft habe. Wenn man sagt, ich will das in zwei Tagen schaffen, aber es ist Arbeit für vier Tage, dann könnte man sagen, man macht es in vier Tagen und nicht in zwei. Sicherlich geht sich das dann schon immer irgendwie aus. Aber es ist eben dann irgendwie. Es macht mir große Freude, Dinge abzuschließen oder wenn ich etwas erledigt habe. Also ich bin ja mittlerweile ein Listen-Schreiber insofern, dass ich Dinge abhake. Wenn es erledigt ist, dann hake ich es in meinem Terminkalender ab. Und das gibt mit dann auch ein gutes Gefühl. Das hat mir sehr geholfen.
Worauf schauen Sie sonst noch genauer?
Stipsits: Wichtig finde ich immer wieder zu schauen, wie die vier großen Lebensbereiche momentan bei mir verteilt sind. Das eine ist die Freizeit. Das andere ist Arbeit, der Beruf, die Kreativität. Das kann alles ineinandergreifen. Es ist die Entspannung und es ist die Selbstversorgung, also duschen, einkaufen gehen und diese Dinge, die man eben im Alltag machen muss. Und wenn das in Balance ist – das ist ein bisschen Arbeit – aber dann bin ich auch viel ausgeglichener.
Gibt es jemanden, den Sie noch treffen möchten, mit dem Sie gerne einmal etwas trinken gehen möchten?
Stipsits: Wen ich wirklich sehr gern persönlich kennenlernen würde, wäre Peter Gabriel. Weil ich von der Musik seit meiner Jugendzeit fasziniert war und jetzt noch immer fasziniert bin. Und das ist echt jemand, den ich gerne treffen möchte.
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