Viele besorgte Anfragen gibt es zu Handy-Apps, die für die Firma Zeit und Ort von Beschäftigten im LKW oder Außendienst aufzeichnen.
Viele besorgte Anfragen gibt es zu Handy-Apps, die für die Firma Zeit und Ort von Beschäftigten im LKW oder Außendienst aufzeichnen. © weyo - stock.adobe.com, AK Stmk
23.10.2023

Der Spion im Fahrerhaus

Eine App am Handy oder ein GPS-Tracker im Fahrzeug, die Zeit und Ort des Beschäftigten an die Firma senden, müssen nicht ohne Weiteres akzeptiert werden. Denn diese Spione im Fahrerhaus berühren die Menschenwürde.

Aus dem Brief eines Beschäftigten im Außendienst an die Arbeiterkammer: "Mein Arbeitgeber will eine 'Time App' auf den Handys von mir und zwei Kollegen installieren. Wir haben heftige Bedenken, dass wir getrackt werden und jederzeit von der Firma unser Standort ermittelt werden kann." Diesem Verlangen des Unternehmens muss man nicht zustimmen, sagt AK-Experte Adolf Eigl. Denn eine ständige Überwachung von Zeit- und Ortsdaten von Beschäftigten berühren die Menschenwürde und sind unzulässig. Immer wieder kommen besorgte Anfragen zum Thema Überwachung, besonders im Transportwesen und bei Außendienstbeschäftigten gibt es den Wunsch der Unternehmen nach "einer automatischen Aufzeichnung der Arbeitszeit" oder "einer verbesserten Logistik des Fuhrparks durch eine installierte App am Handy oder einem im Fahrzeug verbauten GPS-Gerät", sagt Eigl.

Nur mit Abschaltung

"Was ich in meiner Pause mache oder wie ich privat das Dienstfahrzeug verwende, geht niemanden etwas an", sagt der Experte der Arbeiterkammer. Deshalb soll man nur unter ganz genau definierten Umständen und nur wenn es die Möglichkeit gibt, die GPS-Funktion abzuschalten, einer Vereinbarung mit dem Unternehmen zustimmen.

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