Beihilfe zum Lebensunterhalt
Als TeilnehmerIn an einem AMS-Kurs oder einer Maßnahme können Sie eine Beihilfe beantragen, wenn Ihr Arbeitslosengeld den Lebensunterhalt nicht deckt.
Alle unselbstständigen Erwerbstätigen und freien Dienstnehmer:innen haben bei Arbeitslosigkeit Anspruch auf Arbeitslosengeld. Allerdings nur, wenn ihr Einkommen über der Geringfügigkeitsgrenze von brutto 551,10 Euro (Stand 2025) lag.
Achtung seit 1.4. 2024!
Personen, die mehrere geringfügige Beschäftigungen ausüben und mit dem Einkommen für diese Tätigkeiten in Summe die Geringfügigkeitsgrenze überschreiten, sind auch arbeitslosenversichert.
Wie lange Sie Arbeitslosengeld bekommen können, hängt von folgenden Faktoren ab:
Wenn Sie zum ersten Mal Arbeitslosengeld brauchen
Wenn Sie zum ersten Mal Arbeitslosengeld beantragen und über 25 Jahre alt sind, müssen Sie innerhalb der letzten 24 Monate mindestens 52 Wochen arbeitslosenversicherungspflichtige Beschäftigungszeiten nachweisen können.
Wenn Sie schon öfter Arbeitslosengeld gebraucht haben
Wenn Sie bereits einmal Arbeitslosengeld bezogen haben, gilt ein Antrag auf Arbeitslosengeld als wiederholte Inanspruchnahme. In diesem Fall bekommen Sie Arbeitslosengeld, wenn Sie innerhalb der letzten 12 Monate insgesamt 28 Wochen an arbeitslosenversicherungspflichtiger Beschäftigung nachweisen können.
Das Arbeitslosengeld müssen Sie beim Arbeitsmarktservice (AMS) beantragen. Den Antrag stellen Sie am besten elektronisch über das e-AMS-Konto.
Den Zugang zu diesem eAMS-Konto erhalten Sie:
Sollte Ihnen die elektronische Antragstellung nicht möglich sein (z. B. kein Zugang zum e-AMS-Konto, fehlende technische Ausstattung und Kenntnisse, …) gehen Sie persönlich zu Ihrer AMS-Geschäftsstelle und stellen einen Antrag auf Zuerkennung des Arbeitslosengeldes.
Sie finden alle AMS-Geschäftsstellen und nähere Informationen zum Antrag auf www.ams.at.
Füllen Sie das Antragsformular entsprechend aus und fügen Sie die nötigen Unterlagen dazu.
Kann das AMS Ihren Anspruch nicht beurteilen, weil Informationen fehlen? Dann sind Sie verpflichtet innerhalb einer vom AMS vorgeschriebenen Frist, weitere Unterlagen zu bringen. Das AMS kann Sie dazu auch persönlich vorladen. Halten Sie diese Frist unbedingt ein!
Versäumen Sie diesen Termin ohne berücksichtigungswürdige Gründe – wie wirkt sich das aus?
In diesem Fall verfällt das Datum, an dem Sie den Antrag gestellt haben. Stattdessen bekommt der Antrag das Datum des Tages, an dem Sie – verspätet – beim AMS waren. Ihr Arbeitslosengeld erhalten Sie ebenfalls erst ab diesem Tag.
Sie haben Ihren Antrag das erste Mal online eingereicht? Oder haben Sie zuletzt vor mehr als 2 Jahren Arbeitslosengeld bezogen?
Dann erhalten Sie einen persönlichen Termin innerhalb von 2 Wochen ab der Antragstellung vorgeschrieben. Sie müssen persönlich bei Ihrer Regionalen Geschäftsstelle des AMS vorsprechen.
In folgenden Situationen ruht der Anspruch auf Arbeitslosengeld, auch wenn Sie grundsätzlich Anspruch darauf haben und der Antrag rechtzeitig gestellt wurde.
Zum Beispiel:
Während des Ruhenszeitraumes erhalten Sie keine Leistung, d.h. der Beginn des Bezuges wird verschoben. Die Bezugsdauer wird aber nicht verkürzt. Wenn Sie also einen Anspruch auf Arbeitslosengeld im Ausmaß von 20 Wochen haben, beginnen diese 20 Wochen erst nach Ende des Ruhens zu laufen. Unter bestimmten Voraussetzungen besteht die Möglichkeit, Arbeitslosengeld als Vorschuss auf die Kündigungsentschädigung bzw. Urlaubsersatzleistung zu erhalten.
Der Grundbetrag des Arbeitslosengeldes beträgt 55% des täglichen Nettoeinkommens, das sich aus den monatlichen Beitragsgrundlagen ergibt. Unter bestimmten Voraussetzungen bekommen Sie einen Ergänzungsbetrag, und zwar dann, wenn der Grundbetrag niedriger als der Ausgleichszulagenrichtsatz ist. Der Ergänzungsbetrag gebührt in der Höhe der Differenz zum Ausgleichszulagenrichtsatz, wobei der Grundbetrag und der Ergänzungsbetrag 60% des täglichen Nettoeinkommens nicht überschreiten dürfen.
Kinder werden beim Arbeitslosengeld berücksichtigt. Jede zuschlagsberechtigte Person bekommt einen Familienzuschlag, der täglich € 0,97 beträgt. Außerdem haben Sie unter Umständen Anspruch auf einen Ergänzungsbetrag, wenn der Grundbetrag unter dem Ausgleichszulagenrichtsatz liegt. Der Ergänzungsbetrag gebührt in der Höhe der Differenz zum Ausgleichszulagenrichtsatz, wobei der Grundbetrag, der Ergänzungsbetrag und die Familienzuschläge 80% des täglichen Nettoeinkommens nicht überschreiten dürfen.
Melden Sie dem AMS jede Erwerbstätigkeit. Tun Sie das nicht und werden Sie bei einer nicht gemeldeten Tätigkeit angetroffen, so wird unwiderlegbar angenommen, dass die Arbeit über der Geringfügigkeitsgrenze bezahlt wurde. Sie verlieren dadurch nicht nur das Arbeitslosengeld für die Dauer der Tätigkeit. Sie müssen sogar mit einer Rückforderung für zumindest 4 Wochen rechnen.
Dazuverdienen können Sie bis zur Geringfügigkeitsgrenze, ohne dass Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe gekürzt werden. 2025 beträgt die Geringfügigkeitsgrenze 551,10 Euro brutto pro Monat; 2024 betrug sie 518,44 Euro brutto pro Monat.
Achtung!
Sie gelten nicht als arbeitslos, wenn Sie in der Firma geringfügig beschäftigt sind, in der Sie schon vorher gearbeitet und über der Geringfügigkeitsgrenze verdient haben. Das heißt, Sie erhalten dann auch kein Geld vom AMS (Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe).
Ausnahme: Zwischen der vorherigen Tätigkeit (über der Geringfügigkeitsgrenze) und der geringfügigen Beschäftigung liegt eine Pause von mindestens einem Monat.
Das Ganze gilt auch für freie Dienstverhältnisse.
Sie erhalten das Arbeitslosengeld immer monatlich im Nachhinein, ca. um den 8. des Monats. Das AMS überweist Ihnen das Geld auf das Girokonto bzw. per Post. Dasselbe gilt für die Notstandshilfe.
Die Auszahlung einer Abfertigung hat keine Auswirkungen auf das Arbeitslosengeld.
Beispiel: Wie viel geht aufs Pensionskonto?
Ihr Einkommen | Beitragsgrundlage für Pensionskonto | Zum Beispiel | Aufs Pensionskonto gehen pro Monat... |
Lohn oder Gehalt | Ihr Bruttolohn | € 1.000 | 17,80 Euro |
Arbeitslosengeld | 70 % vom ehemaligen Bruttolohn (=1.000 Euro) | € 700 | 12,46 Euro |
Notstandshilfe | 64,4 % vom ehemaligen Bruttolohn (=1.000 Euro) | € 644 | 11,46 Euro |
Achtung!
Die Art, wie Sie Ihren Job beenden, beeinflusst den Beginn des Arbeitslosengeldbezugs: Eine "schuldhafte" Beendigung (fristlose Entlassung) oder freiwillige Lösung des (freien) Dienstverhältnisses führt dazu, dass Sie für die ersten vier Wochen (28 Tage) kein Arbeitslosengeld erhalten.
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