Ein Fernstudium bietet sich an, wenn man gleichzeitig berufstätig ist. Aber Achtung: Oft wird viel versprochen und nur wenig eingehalten.
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Fernstudium ist beliebt

Fernstudien vom heimischen Schreibtisch aus bei ausländischen Universitäten boomen. 50 Anbieter haben mehr als 300 Studienzweige im Angebot – mit Kosten bis zu 25.000 Euro und ohne Gewähr, was der versprochene Abschluss wert ist.

Hochschulbildung ist ein boomender Geschäftszweig geworden, sagt AK-Bildungsexperte Thomas Hraba: "Das Problem dabei ist, dass ausländische Anbieter auf österreichischem Boden Studien durchführen, ohne sich an jene Vorschriften zu halten, die für heimische Hochschulen gelten." Die Palette umfasst mittlerweile mehr als 50 Institutionen, die Mehrheit aus Deutschland und England, es gibt aber auch exotische Anbieter wie die Universidad Azteka aus Mexiko mit ihrer Partneruniversität in Nicaragua, die University of Sunshine Coast aus Australien oder das Lehramtsstudium der "Siebenten-Tags-Adventisten" aus Oberösterreich an der adventistischen Universität im Libanon.

Sitz im Ausland

Da sich der Sitz im Ausland befindet, gibt es keine Qualitätsprüfungen nach hiesigen Standards. Es fehlen Infos über Studierendenzahlen, AbsolventInnen oder Lehrende. Hraba: "Es fehlen auch Informationen, ob die AbsolventInnen dieser Fernuniversitäten ihre Abschlüsse oder Titel tatsächlich führen dürfen und ob diese am Arbeitsmarkt akzeptiert sind." Sollten Probleme auftreten, hat man bei einem Hauptsitz des Anbieters im Ausland schlechte Karten, seine Rechte durchzusetzen.

Kosten bis 25.000 Euro

So ein Fernstudium kann durchaus ins Geld gehen. Viele Angebote liegen bei 10.000 Euro, manche Programme kosten bis zu 25.000 Euro. Auf der günstigeren Seite liegen die Kosten bei der Fernuniversität Hagen in Deutschland, die mit der Johannes Kepler Universität Linz mehrere Studiengänge anbietet. Hier ist mit knapp 2.000 Euro an Kosten zu rechnen.

Wer den Internet-Vertragsabschluss für eine Ausbildung bereut, kann innerhalb von zwei Wochen davon zurücktreten, weiß Maria Wollersberger-Linder vom AK-Konsumentenschutz. Ohne entsprechende Rücktrittsbelehrung verlängert sich diese Frist um ein Jahr.

Deutschland sehr beliebt

Wie viele österreichische Studierende Fernstudien betreiben, wird nicht erhoben. Für Deutschland weiß man, dass von den jährlich knapp 4.000 heimischen Studienanfängern 40 Prozent an Fernunis beginnen. Die meisten davon sind bei der Fernuniversität Hagen/Johannes Kepler Universität Linz. Dahinter folgen die Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Mittweida, die über eine Kooperation mit dem Technologie Transfer Zentrum Weiz berufsbegleitende Fern-Fachhochschulstudiengänge in der Steiermark anbietet, und die Privat-FH Internationale Hochschule Bad Honnef-Bonn.

Gesetzliche Regelung gefordert

Eine gesetzliche Neuregelung zur verpflichtenden Einbeziehung aller Anbieter in das heimische Regelwerk wäre dringend angebracht, sagt Bildungsfachmann Hraba.

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