Der Hochbau-Lehrling Alexander Mauerhofer verbringt als Teil seiner Ausbildung einige Wochen am Lehrbauhof in Übelbach.
Der Hochbau-Lehrling Alexander Mauerhofer verbringt als Teil seiner Ausbildung einige Wochen am Lehrbauhof in Übelbach. © Gernot Eder, AK Stmk
19.12.2022

Gute Ausbildung hängt von der Branche ab

Nach der Lehre gut ausgebildet als Fachkraft durchstarten: Diese Hoffnung geht nicht für alle Jugendlichen in Erfüllung. Die Baubranche zeigt es mit hochwertigen Ausbildungsbedingungen und Jobchancen vor.
Genauigkeit, Ausdauer und ein gutes Vorstellungsmögen – darauf kommt es beim Hochbau an, findet Alexander Mauerhofer. Nach der Matura und einigen Sommern auf der Baustelle entschied sich der 21-Jährige, die Hochbau-Lehre (ehemals Maurer-Lehre) zu beginnen. Die Ausbildung mache ihm Spaß. Doch nicht alle Lehrlinge sehen das so, wie eine Spezialauswertung des österreichischen Lehrlingsmonitors von Arbeiterkammer, Gewerkschaftsbund und Gewerkschaftsjugend unter rund 4.100 Lehrlingen im letzten Lehrjahr zeigt. Während bei jungen Menschen in Tourismus- und Handels-Lehrberufen Unzufriedenheit herrscht, schneidet etwa die Hochbau-Lehre gut ab. Für Andreas Linke, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft Bau-Holz, sind dabei die Ausbildungsbedingungen ein entscheidender Faktor. Neben dem Ausbildungsbetrieb und der Berufsschule verbringen Lehrlinge aus den Bereichen Bauindustrie und Baugewerbe insgesamt rund neun Wochen an Lehrbauhöfen. "Dort werden viele Fertigkeiten noch einmal trainiert und vertieft", so Linke. Diese qualitative Ausbildung werde von den Jugendlichen sehr geschätzt.

Praxis am Lehrbauhof

In insgesamt acht verschiedenen Hallen werden am Standort in Übelbach unterschiedliche praktische Arbeiten durchgeführt. In einer davon rührt Lucas Pirnbacher Mörtel in der Mischmaschine an. Anschließend bringt er die Ziegel zu seinem Arbeitsplatz und beginnt mit dem Aufbau der Mauer. Auf den Grobverputz folgt der Feinputz. Am Ende steht eine Hausmauer mit Fensterrahmen.
Hochbauerin bzw. Hochbauer zu werden, war laut Lehrlingsmonitor für 42 Prozent der Lehrlinge von Anfang an der Wunschberuf. So auch für Pirnbacher, der durch Schnupperpraktika während des Polytechnikums auf die Hochbau-Lehre stieß: "Mir gefällt das Arbeiten an der frischen Luft und dass man fit bleibt." Ein zusätzlicher Vorteil sei der Verdienst. Denn das Lehrlingseinkommen ist hoch – 1.629 Euro brutto im Monat ab dem zweiten Lehrjahr.


Handwerk trifft auf Digitales

Am Gelände des Lehrbauhofs in Übelbach steht seit Kurzem ein Kran – Grund dafür ist keine Baustelle. „Neben Stapler- und Baggerschein können die Lehrlinge nun auch den Kranschein bei uns machen“, sagt Ausbildungsleiter Gerhard Rechberger. Ein Bonus dabei: Das Steuern kann zudem auf einem Kran- und Baggersimulator digital trainiert werden. Generell verändert der digitale Wandel auch die Ausbildung. Das Bautagebuch wird nunmehr am Tablet geschrieben, Lieferscheine elektronisch abgewickelt.
"Wenn ich an meine eigene Lehrzeit zurückdenke, hat sich sehr viel getan", so Linke, "die technischen Ansprüche haben sich erhöht, dennoch bleibt das Handwerk: Den Mauerziegel muss ich trotzdem selber versetzen."                       

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