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Die Schocknacht von Köln sei der Auftakt zu einem sexuellen Krieg in Europa gewesen, so EMMA-Herausgeberin Alice Schwarzer Schwarzer. Bei dem Vorgehen der Männer am Bahnhofsplatz sei es ihnen nicht um sexuelle Lust, sondern um Macht gegangen. "Ziel ist die Vertreibung der Frauen aus dem öffentlichen Raum", so Schwarzer, die laut AK-Vize-Präsidentin Patricia Berger "eine Führungsposition in der deutschen Frauenbewegung hat". Die "Ikone des Feminismus" bewege sich in einem großen Spannungsfeld an Themen, die hochbrisant sind und uns berühren.
Sie kritisiere nicht den Islam stellte Schwarzer klar, sondern "die Islamisten, diese Sorte Muslime, für die die Scharia über dem Gesetz steht und die Frau unter dem Mann". Ein Islam, der die Demokratie abschaffen und den Gottesstaat einführen will. "Der politisierte Islam ist unser Problem. Und das nicht zu unterscheiden, ist gefährlich, ja rassistisch." Auch mit ihrer Kritik an der Polizei spart sie nicht. Diese habe in der Silvesternacht versagt.
"Reden wir übers Kopftuch, ich würde gerne noch mit Ihnen streiten", forderte Schwarzer ihr Publikum bei der angeregten Diskussion auf. Sie spricht sich für ein Kopftuchverbot in Schulen und öffentlichen Einrichtungen aus "und selbstverständlich bin ich für ein Verbot der Burka in unseren Ländern". Sollten sich Frauen jedoch wirklich freiwillig für die Verschleierung entscheiden, sollte auch mit ihnen diskutiert werden. Denn für die Journalistin ist das Kopftuch die Flagge der Islamisten: "Es ist kein kleines Stück Stoff."
Dennoch, sie sei eine uneingeschränkte Befürworterin der Willkommenskultur. "Ich bin stolz auf Bundeskanzlerin Merkel", betonte Schwarzer: "Aber wir müssen jetzt an die Männer denken. Die sind brutalisiert. Gewalt an Frauen und Kindern ist in diesen Kulturen ein Recht." Sie seien zwar 1.000 Kilometer gegangen um zu uns zu kommen, "aber sie müssen nocheinmal Tausende Kilometer gehen, um im Kopf bei uns anzukommen."
Angesprochen darauf, ob Sie Graz als offene Stadt bezeichnen würde, meinte Schwarzer vor vollem Kammersaal mit einem Schmunzeln: "Wollen Sie, dass ich die Stadt beschimpfe? Ich erlaube mir kein Urteil."
Zum Abschluss appellierte die Feministin: "Wir sollten vielmehr auf das Verbindende setzen, als auf das, was uns trennt."
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