Teilzeit als Luxusgut
Den höchsten Zuwachs an Teilzeitbeschäftigten verzeichneten im vergangenen Jahrzehnt die Bestverdienenden.
Der 11. Kinderbetreuungsatlas der AK Steiermark zeigt, wie es um die steirischen Kinderbetreuungseinrichtungen bestellt ist. Im Vergleich zu den Vorjahren gibt es teilweise Verbesserungen, ein Problem bleibt freilich die angespannte Personalsituation.
Nach schwierigen Jahren hat sich die Situation in den steirischen Kinderbetreuungseinrichtungen leicht entspannt. Das belegen auch die Zahlen im mittlerweile 11. AK-Kinderbetreuungsatlas: Zwar erfüllen von 286 steirischen Gemeinden heuer 151 – zwei weniger als im Vorjahr – die Kriterien für die "Kategorie A": "Für diese Kategorie müssen eine Betreuungseinrichtung für Kinder unter drei Jahren, ein Ganztageskindergarten und eine Nachmittagsbetreuung für Volksschulkinder vorhanden sein", erklärt AK-Frauenreferatsleiterin Bernadette Pöcheim. Dafür ist jedoch die Zahl jener Gemeinden, die den zusätzlichen Kriterien des "Vereinbarkeitsindikators für Familie und Beruf" (VIF) gerecht werden, leicht gestiegen. So verfügen heuer 73 Gemeinden (im Vorjahr waren es 72) über Betreuungsangebote für Kinder von null bis zehn Jahren mit Öffnungszeiten, die beiden Elternteilen Vollzeitjobs ermöglichen.
Positiv: Jede einzelne Gemeinde in der Steiermark bietet mindestens eine Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtung für Kinder von 3 bis 6 Jahren an. Viele Gemeinden bemühen sich zudem, ihre Tages-Öffnungszeiten anzupassen, sofern ein entsprechender Betreuungsbedarf der Eltern gegeben ist und dieser Bedarf auch durch ausreichend Personal abgedeckt werden kann. Ebenfalls erfreulich: Die Zahl jener Gemeinden, in denen es Kinderkrippen gibt, ist seit dem vergangenen Jahr von 167 auf 178 gestiegen. Weiterhin rückläufig ist hingegen die Zahl der Tageseltern: Steiermarkweit gibt es derzeit insgesamt 438 Tagesmütter und -väter, die Kinder im eigenen Haushalt bzw. in Betriebs- oder Gemeinderäumlichkeiten betreuen. 2023 waren es noch 444 Tageseltern.
Zusammengefasst haben sich gegenüber dem Vorjahr neun Gemeinden in der Kategorie verbessert, während es bei neun Gemeinden zu einer Abstufung kam. Gründe für Auf- bzw. Abstufungen sind unter anderem das (Nicht-)Vorhanden-sein von Tageseltern und die Ausweitung oder Einschränkung von Öffnungszeiten in den Betreuungseinrichtungen. Unter kinderbetreuungsatlas.akstmk.at können alle Details zu den einzelnen Gemeinden abgerufen werden.
Trotz punktueller Verbesserungen: Weiterhin fehlen in der gesamten Steiermark zahlreiche Betreuungsplätze. Und auch der Personalmangel in den Betreuungseinrichtungen bleibt Thema. Durch die Novelle des steirischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetzes im Herbst 2023, die etwa höhere Gehälter sowie eine schrittweise Reduzierung der Gruppengrößen umfasst, hat sich die Lage zwar etwas gebessert. Dennoch stellt das Finden eines leistbaren Betreuungsplatzes für ihr Kind viele berufstätige Eltern vor Probleme. AK-Präsident Josef Pesserl verweist auf andere Bundesländer: So führt das Burgenland ab 2025 den Ganzjahreskindergarten ohne Ferienschließzeiten an. Zudem ist die Betreuung in Kindergärten – wie auch in Wien und Kärnten – kostenlos. Pesserl will dies auch in der Steiermark: "Die Politik ist gefordert, ausreichend finanzielle Mittel für die Gemeinden zum Ausbau und Betrieb von Kinderbetreuungseinrichtungen zur Verfügung zu stellen. Und es braucht mehr Personal für die Betreuungseinrichtungen sowie mehr Ausbildungsplätze in elementarpädagogischen Bildungseinrichtungen."
Die Arbeiterkammer fordert von der Politik einen Masterplan mit klaren Zielen. Dieser Plan umfasst unter anderem:
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