Neue Studie: Leichtes Plus bei Frauen in Top-Positionen
Die aktuelle Studie des Vereins "FELIN" in den Führungsetagen steirischer Betriebe zeigt kleine Verbesserungen der Lage in den letzten zwei Jahren.
Frauen leisten immer noch den größten Teil der unbezahlten Arbeit und verdienen weniger. Katharina Mader, Chefökonomin des Momentum Instituts, sprach in ihrem Vortrag in der AK über Ursachen und Auswirkungen sowie Lösungswege für fairere Löhne und Gehälter.
Das Frauenreferat der AK Steiermark organisiert jährlich rund um den Equal Pay Day ein "After Work Event". Das Thema des heurigen Impulsvortrages lautete: "Die ganze Arbeit ums halbe Geld oder warum Frauen mehr verdienen". Katharina Mader, Chefökonomin des Momentum Instituts, betonte in ihrem Vortrag, dass Frauen immer noch den größten Teil der unbezahlten Arbeit leisten: Sie kümmern sich um die gemeinsamen Kinder, arbeiten Teilzeit, verdienen weniger und bekommen ein Drittel weniger Pension als Männer.
Die Lohnschere zwischen Männern und Frauen (Gender Pay Gap) sei jedoch nicht allein auf die Mutterschaft zurückzuführen. Der Gender Pay Gap resultiere aus verschiedenen diskriminierenden Strukturen. Neben der Karenz und Teilzeitarbeit von Müttern wirke sich die generelle Diskriminierung aufgrund des Frauseins negativ aus. Ein weiterer Faktor sei einfach die Tatsache, dass Frauen aufgrund ihres Frauseins diskriminiert werden. Für Männer wirkt sich eine Vaterschaft im Gegensatz positiv auf, für sie gelte das "Vaterschafts-Premium": Arbeitgeber nehmen an, Väter müssen eine Familie ernähren können, deshalb verdienen sie auch mehr.
Die ungleiche Verteilung unbezahlter Sorgearbeit, vor allem in der Kinderbetreuung, beeinflusst Mader zufolge auch die Job-Situation kinderloser Frauen negativ. Die gesellschaftliche Zuschreibung, dass Frauen mit Kindern nur Teilzeit arbeiten können, müsse überwunden werden.
Um faire Gehaltsstrukturen zu schaffen, plädiert Mader für mehr Transparenz in Unternehmen. Es sei entscheidend, über Gehälter zu sprechen und Arbeitszeitmodelle anzubieten, die Vereinbarkeit ermöglichen. Männer in Führungspositionen können als positive Rollenbilder fungieren, indem sie in Karenz gehen und so eine Kulturveränderung bewirken.
Strukturelle und politische Änderungen seien notwendig, darunter auch die Einführung von Lohntransparenz auf politischer Ebene. Maßnahmen wie verpflichtende Väterkarenz und generelle Arbeitszeitverkürzung werden als Schritte hin zu Gleichstellung und Querschnittsaufgabe betrachtet, die in allen Zeiten konsequent umgesetzt werden sollten.
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