Ältere Dame im Park
Nicht nur bei der gesetzlichen Pension, auch bei der betrieblichen Altersvorsorge sind Frauen gegenüber Männern im Nachteil. © Peter Atkins, stock.adobe.com
4.11.2024

Über ihre Pensionen von morgen entscheiden Frauen schon heute

Egal ob in der gesetzlichen Pension oder bei der betrieblichen Altersvorsorge: Die Frauen hinken nach. Mit einer Informationsoffensive versucht das Frauenreferat der AK nun, Frauen Überlegungen zur eigenen Pension näher zu bringen.

Er ist sozusagen druckfrisch, der Bericht der Finanzmarktaufsicht zur Lage der österreichischen Pensionskassen. Aber er zeichnet ein altbekanntes Bild von der Altersvorsorge der Österreicherinnen: Auch bei der betrieblichen Vorsorge sind die Frauen gegenüber Männern deutlich benachteiligt. Zwar sind mittlerweile 46 Prozent jener, die in eine österreichische Pensionskassa einzahlen, Frauen. Vom angesparten Vermögen gehören ihnen jedoch nur 27 Prozent. Oder in anderen Worten: Die durchschnittliche Deckungsrückstellung der Männer ist mit 32.466 Euro mehr als doppelt so hoch wie jene der Frauen mit 14.234 Euro.

Familienarbeit gerecht verteilen

"Die Altersvorsorge von Frauen wird durch mehrere Faktoren beeinträchtigt: einerseits durch ungerechte Bezahlung", erklärt AK-Gleichstellungsreferentin Bernadette Pöcheim. "Andererseits sind ihre Pensionen immer noch deutlich niedriger, weil Frauen den Hauptanteil der Familienarbeit übernehmen und meist länger in Karenz gehen und oft in Teilzeit wieder einsteigen." Wie nachhaltig negativ sich diese traditionelle Art der Aufgabenteilung letztlich auf die Pension auswirkt, ist vielen in der Zeit der Familiengründung nicht bewusst, zu wichtig sind gerade andere Herausforderungen. Eine Broschüre des AK-Frauenreferats bringt die Zusammenhänge auf den Punkt – und auch beim herbstlichen Infofrühstück Beruf & Familie in Graz gab es erstmals eine Präsentation zu diesem Thema. "Wir hoffen, dass wir damit Paare zu einer gerechteren Aufteilung der Familienarbeit motivieren können", betont Pöcheim. "Es geht nicht darum, dass Eltern weniger Zeit mit ihren Kindern verbringen, sondern nur darum, dass diese Zeit unter den Eltern gerecht verteilt wird."

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