Gleichberechtigung bleibt (noch) Vision
Nur jede fünfte Frau und knapp ein Drittel der Männer glauben, dass Frauen und Männer in allen Bereichen gleichberechtigt sind. Zeit für Veränderung!
"Der Weltfrauentag ist wichtiger denn je – das zeigt gerade die Coronakrise. Frauen nehmen eine unverzichtbare Position in unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft ein und es sind vor allem sie, die in systemerhaltenden Berufen, wie dem Handel, in Gesundheitsberufen oder der Reinigung die Gesellschaft am Laufen halten. Und all dies für vergleichsweise niedrige Löhne. Eine Neubewertung dieser Arbeit ist daher dringend notwendig", erklärt AK-Frauenreferentin Bernadette Pöcheim. 70 Prozent jener Beschäftigten, auf die in der Krise niemand verzichten konnte, sind Frauen! Ihre Arbeitsleistung spielt sich nicht irgendwo am Rand ab, sondern im Zentrum dessen, was unser normales Leben erhält. Gedankt wird ihnen dafür allenfalls symbolisch. Am Gehaltszettel findet sich die Wertschätzung der Gesellschaft jedenfalls nicht. Von den vielen unbezahlten Arbeitsstunden Familien- und Hausarbeit gar nicht zu sprechen.
Die Urforderung des Internationalen Frauentages, den wir seit genau 100 Jahren am 8. März begehen, nämlich die nach gleichem Lohn für gleichwertige Arbeit, ist heute so unerfüllt wie damals, zumindest in vielen Branchen. Zu tun bleibt aber noch mehr: "Es braucht eine Reihe von Maßnahmen, wie etwa eine umfassende Neubewertung weiblicher Tätigkeiten, Lohntransparenz, eine faire Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit, sowie Änderungen im Pensionsrecht wie bessere Bewertung der Kindererziehungszeiten, Reduzierung des Durchrechnungszeitraumes", betont die AK-Frauenreferentin. "Die Arbeiterkammer wird nicht müde, auf diese Ungerechtigkeit hinzuweisen, am 8. März tun wir das umso deutlicher."
Frauen, die sich rund um den Internationalen Frauentag in der Arbeiterkammer Steiermark beraten lassen, erhalten als kleine Aufmerksamkeit eine Zotter-Schokolade mit einem Lesezeichen, das eines klar macht: FRAUEN VERDIENEN MEHR.
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