Dieses Bild teilen über:
Die lange geplante Diskussion in der Wirtschaftskammer in Graz über flexible Arbeitszeiten war durch die Regierungspläne plötzlich topaktuell geworden. Die Regierung wünscht sich von den Sozialpartnern bis Sommer eine Einigung auf eine flexiblere Arbeitszeit, die zwölf Stunden Arbeit pro Tag und längere Freizeitblöcke vorsieht.
Die Präsidenten von Arbeiter- und Wirtschaftskammer, Josef Pesserl und Josef Herk, versicherten, dass es eine Win-Win-Situation brauche. Herk kritisierte an der derzeitigen Regelung, dass schon geringe Übertretungen scharf geahndet würden. Er forderte einfachere Systeme. Pesserl betonte, bei der ganzen Diskussion werde über Menschen diskutiert. Die Planbarkeit im Berufsleben sei ein wichtiger Faktor.
Gerald Lackner, CEO von AVL DiTEST, bezeichnete das derzeitige Arbeitszeitrecht als Korsett, an das sich sein Unternehmen zwar halte, das aber geändert werden müsse. Kein Problem mit den bereits jetzt möglichen unterschiedlichen Arbeitszeitformen habe sein Unternehmen, versicherte Alexander Lechner, Vorsitzender des Angestelltenbetriebsrates der Voestalpine Stahl Donawitz. Pesserl sagte Nein zum Wunsch der Wirtschaft, die Regelung der Arbeitszeit müsse weg vom Kollektivvertrag hin zu den einzelnen Unternehmen verlagert werden. Denn, so der AK-Präsident, ohne einen Rahmen für alle würde ein Kostenwettlauf starten, bei dem die Beschäftigten verlieren.
© 2024 AK Steiermark | Hans-Resel-Gasse 6-14, 8020 Graz, +43 5-7799-0