So kommen Sie zu Ihren Förderungen
Um die Teuerungswelle abzuschwächen, gibt es zahlreiche Förderungen und Steuererleichterungen. Die AK gibt einen Überblick, was Sie wo erhalten.
n der Studie wird nachgewiesen, dass die teuren Lebensmittel in den Geschäften neben den steigenden Energiekosten auf hohe Preise auf den Märkten für Agrar-Rohstoffe zurückzuführen sind. Dort herrsche eine starke Marktkonzentration, was zu Spekulationen und sehr guten Gewinnmargen der Akteure führt. Geopolitische Krisen und Kriege würden manche Entwicklungen verstärken, die Ursache seien sie nicht. Ritsch stellt klar fest, dass das System (wenige, aber gut vernetzte Händler, Beteiligungen von Investmentfirmen, Spekulation und hohe Gewinne) längst zu einer Entkoppelung der Finanzwirtschaft von der Lebensmittelproduktion geführt hat (siehe Grafik).
Studienautor Ritsch legt die Verbindungen von Marktmacht mit der Tendenz der Oligopolbildung, also der Marktkonzentration auf wenige große Akteure, sowie dem Engagement von Investmenthäusern im internationalen Getreidemarkt offen. Diese Marktkonzentration führt in Verbindung mit Wissensvorsprung zu Vorteilen für Anteilseigner und Investoren und zu Nachteilen für alle anderen. Bei Getreide zum Beispiel teilen sich nur vier Händler (Archer Daniels Midland, Bunge, Cargill, Louis Dreyfus) rund 80 Prozent des weltweiten Handels. Die Händler wissen, wie viel Getreide produziert wird, welche Mengen wohin verkauft werden und wie hoch der Lagerbestand ist. Dasselbe gilt für Saatgut (siehe Grafik). Spekulation auf steigende Preise und damit höhere Gewinne sind das Kerngeschäft von Händlern, die Versorgung der Bevölkerung mit günstiger Nahrung und mögliche Hungersnöte spielen bei diesen Geschäften keine Rolle.
Die Arbeiterkammer sieht daher basierend auf den Studienergebnissen Marktkonzentrationen im Lebensmittelbereich äußerst kritisch und fordert daher neben Transparenz auch die Reduktion des Einflusses von Finanzinvestoren auf den internationalen Lebensmittelmarkt. Das könnte man etwa durch die Begrenzung von Beteiligungen erreichen. Da Einzelstaaten zu klein sind, um es mit den großen Agrarkonzernen, Investmentbanken und Warenterminbörsen aufzunehmen, ist eine europäische Initiative gefragt, heißt es in der Studie.
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