Flexible Arbeitszeit und 12-Stunden-Arbeitstag beherrschte die Diskussion.
Flexible Arbeitszeit und 12-Stunden-Arbeitstag beherrschte die Diskussion. © Graf-Putz, AK Stmk
30.3.2017

So nicht: Flexibel, billig und auf Abruf

Ob im Bericht des Präsidenten, bei zahlreichen Wortmeldungen oder in vielen Anträgen und Resolutionen: Das Thema flexible Arbeitszeit und 12-Stunden-Arbeitstag beherrschte die Diskussion bei der AK-Vollversammlung. Dahinter steht der Wunsch der Regierung, die Sozialpartner sollten bis Sommer eine neue Regelung für diesen zentralen Aspekt des Arbeitslebens aushandeln.

Planbarkeit des Lebens

Präsident Josef Pesserl (FSG) sagte, die Arbeitszeit habe Auswirkungen auf vielfältige Bereiche, denn „es geht hier um die Planbarkeit des Lebens.“ In Zusammenhang mit der Digitalisierung der Arbeit würde eine Flexibilisierung der Arbeitszeit zu enormen Produktionsschüben führen. „Schon in den vorangegangenen technologischen Entwicklungen wurde auf den geringeren Personalbedarf mit einer Verkürzung der Arbeitszeit reagiert.“

Beschäftigung, gesunde Jobs

Diskussion über flexible Arbeitszeit.
Diskussion über flexible Arbeitszeit. © Graf-Putz, AK Stmk
<Bei allen Überlegungen müsse es darum gehen, Beschäftigung für alle, um Vollzeitjobs für alle, die das wollen, zu sichern, sagte der AK-Präsident. Es gehe auch um gesunde Arbeit, und ein 12-Stunden-Arbeitstag sei da nicht förderlich. Keinesfalls dürften Regelungen in Richtung Kapovaz, also kapazitätsorientierte variable Arbeitszeit oder kurz Arbeit auf Abruf, gehen: „Es geht um eine Gestaltung der Zukunft, die garantiert, dass alle Menschen davon profitieren.“

Keine Arbeit auf Abruf

Vizepräsident Franz Gosch (ÖAAB-FCG) brachte einen dringlichen Antrag gegen den 12-Stunden-Arbeitstag und gegen Arbeit auf Abruf ein. Uwe Süss (GLB-KPÖ) skizzierte die Verluste, wenn bisherige Überstunden aufgrund einer längeren Normalarbeitszeit zuschlagsfrei wären: „Es geht um 1,5 Milliarden Euro.“ Ursula Niediek (AUGE/UG) ging auf die Problematik der Kinderbetreuung ein: „Es gibt keine Kindergärten, die 12 und mehr Stunden tägliche Betreuung anbieten. Und die Eltern wollen ihre Kinder auch nicht so lange außer Haus betreuen lassen.“


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