6.7.2017

Angriff auf AK trifft die Schwächsten

Ganz im Zeichen der Angriffe auf das Kammersystem und die Sozialpartner stand die Vollversammlung am 6.7.2017. LH Schützenhöfer gab ein Gastreferat.

Österreich und die Steiermark haben viel erreicht, sagte Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer als Gastredner bei der Vollversammlung. Darauf könne man stolz sein, und ein wesentlicher Faktor zum Wohlstand waren die Sozialpartner. Ohne die Gegensätze auf der Straße auszutragen seien wesentliche Weichen gestellt und sozialer Frieden gesichert worden, sagte der Landeshauptmann. Die neue digitale Arbeitswelt bringe neue Herausforderungen, die damit verbundene "Verteilungsfrage kann nur in einer sozialen Partnerschaft gelöst werden."  Schützenhöfer bekannte sich ausdrücklich zum System der verpflichtenden Mitgliedschaft in den einzelnen Kammern.

AK-Präsident Pesserl © Jauschowetz, AK

Konflikte zwischen Arbeit und Kapital

Der bewährte österreichische Weg, Konflikte zwischen Arbeit und Kapital am Verhandlungsweg zu lösen, wurde in der Diskussion von keiner Fraktion in Frage gestellt. AK-Präsident Pesserl (FSG) sieht hinter den Attacken auf die Sozialpartner und ihren Institutionen eine gezielte Strategie, um die Stellung der Beschäftigten in der Gesellschaft zu schwächen: "Hier geht es nicht um die sieben Euro Kammerbeitrag, die man sich bei einer Abschaffung erspart." Der Stab an Fachleuten für das Service und die Interessenvertretung sei neoliberalen Gruppen ein Dorn im Auge. Die Starken können sich selbst helfen und tun das auch jetzt schon, auf der Strecke bleiben würden die Schwächeren am Arbeitsmarkt, denen die AK seit Jahrzehnten hilft und deren Interessen sie vertritt.

Sozialpartnerschaft in den Anträgen

Bekenntnisse zur AK kamen auch von AK-Vizepräsident Franz Gosch (ÖAAB-FCG) und mit dem Vorbehalt von Reformen von Vorstandsmitglied Harad Korschelt (FA). Auch drei Anträge an die Vollversammlung beschäftigten sich mit den Kammern und der Sozialpartnerschaft.


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