AK fordert die Sommerschule
Die Betreuung der Kinder im Sommer wird für viele Familien eine große Herausforderung. Eine Befragung von SORA im Auftrag des Momentum Instituts ergab: Die Hälfte der Eltern hat bereits während der ersten Phase der Corona-Pandemie Urlaub genommen, um die Kinder daheim zu betreuen. Das betrifft vor allem jene Menschen, die in oft systemrelevanten manuellen Berufen kein Homeoffice in Anspruch nehmen konnten. So sagten bei der Befragung mehr als ein Viertel aller Eltern, dass der eigene Urlaub für die Betreuung der Kinder während des Sommers nicht ausreichen wird.
Ohne Hilfe der Großeltern
Dazu kommt, dass die Unterstützung der Großeltern aufgrund der Sorge um deren Gesundheit massiv zurückgegangen ist. Wurden vor Corona fast ein Drittel aller Kinder (29 Prozent) zeitweise durch Oma oder Opa betreut, sank dieser Wert nach Ausbruch der Seuche auf vier Prozent. Ein Ausweichen auf externe Betreuung im Sommer, etwa in Kinderlagern oder durch Au-Pairs, ist für knapp die Hälfte der Befragten aufgrund der Kosten nicht möglich, in Arbeiterfamilien ist das sogar für fast zwei Drittel ausgeschlossen.
Schulen im Sommer öffnen
"Corona hat die Schwächen unseres Schulsystems gnadenlos offengelegt", sagt Alexandra Hörmann, Chefin der AK-Bildungsabteilung: "Der Schulerfolg von Kindern armer Eltern ist deutlich schlechter als der von reichen Eltern." Bis zu 20 Prozent aller Kinder haben während der Schulschließungen den Anschluss an den Heim-Unterricht verloren. "Die Arbeiterkammer fordert, dass die Schulen während des Sommers aufsperren und eine Mischung aus Lernbetreuung sowie Spiel und Spaß anbieten, um diesen Bildungsrückstand auszugleichen und die Probleme bei der Betreuung während der Ferien zu reduzieren.“ Wie das ausschauen kann, zeigt das Projekt AKtiv Lernen der Arbeiterkammer.