Arbeitswelt & Schule
In welche Schule soll ich weiter gehen? Was gibts beim Praktikum zu beachten? Welche Berufe gibt es? Wie bewerbe ich mich richtig?
Was tun bei psychischen Belastungen bei jungen Menschen, lautete die Frage einer AK-Diskussion. Tenor des Mediziners und Psychologen Michael Lehofer: Bessere Beziehungen der Lehrenden und Chefs zu den jungen Leuten reduzieren die Stressbelastung.
Es sind oft die neuen Situationen im Leben der jungen Menschen wie Start einer Lehre, Schulwechsel oder Einstieg ins Berufsleben, die stressen und an den Kräften zehren, sagte AK-Präsident in der Einleitung. Hier gelte es anzusetzen und die Belastungen zu reduzieren, denn die Jugend ist unsere Zukunft.
Neue Situationen erfordern ständige Anpassung, stimmte im Hauptvortrag der Grazer Mediziner, Psychologe und Psychiater Michael Lehofer zu: „Wird aber mehr Anpassung gefordert als möglich ist, kommt es zu einer psychischen Erkrankung.“ Sehr häufig ist das eine Depression, von der ein Viertel aller Menschen im Laufe des Lebens betroffen ist. Betroffene können sich nicht mehr richtig spüren und haben das Gefühl, neben sich zu stehen, sagte Lehofer: „Das Gehirn schützt sich vor der Überforderung mit einem Ausklinken vor der Welt.“
Für ein stabiles Selbst brauche es Bindung, die Kontrolle über das eigene Leben, Lust und Selbstwert. Lehofer strich besonders die Bindung als zentrales Element hervor: „Der Mensch ist ein soziales Wesen.“ Egal ob in der Schule, bei der Lehre oder im Job – mit gute Beziehungen zwischen den Handelnden gelinge vieles trotz großer Herausforderungen. Das Motto in manchen Firmen oder Institutionen „Nicht kritisieren ist Lob genug“ sei sicher der falsche Weg, um psychischen Belastungen zu reduzieren.
Lehofer plädierte in der Diskussion dafür, die ständigen Reformen der Methoden des Unterrichts im Schulbereich zu beenden und mehr Augenmerk auf die personalen Beziehungen der Lehrkräfte zu den Schülerinnen und Schüler zu legen. „Der gute Umgang miteinander und das Eingehen auf die Bedürfnisse der Jugendlichen wie Bindung und Selbstwert machen die Schule besser.“
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