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Die Ferienbetreuung der Kinder wird nicht nur für die Geldbörse sondern zunehmend auch für die eigene Lebensqualität zur Belastung. Im Auftrag der AK wurden 337 Eltern von Kindern im Alter zwischen 0 bis 14 Jahren vom Grazer Meinungsforschungsinstitut bmm befragt.
Fast 90 Prozent aller Eltern benötigen Ferienbetreuung für ihre Kinder, mehr als 70 Prozent müssen dafür zahlen, zeigt die Studie "Ferienbetreuung steirischer Kinder" auf. Die Gesamtkosten betragen im Schnitt 1.019 Euro pro Haushalt (durchschnittlich 1,7 Kinder pro befragtem Haushalt). Darunter fallen Fahrtkosten, Betreuungsleistungen, Feriencamps oder Verpflegung.
57 Prozent der Befragten gaben an, dass die Kosten das Haushaltsbudget belasten. 62 Prozent der Eltern erhalten finanzielle Unterstützung, allerdings fühlt sich die Hälfte nicht ausreichend über Förderungsmöglichkeiten informiert. Für 49 Prozent belastet der erhöhte zeitliche Betreuungsbedarf die eigene Lebensqualität. 48 Prozent der Eltern wünschen sich kürzere Sommerferien.
In 94 Prozent der Familien ist die Mutter die Hauptverantwortliche für die Ferienbetreuung. "Da 81 Prozent der Hauptbetreuenden Voll-, Teilzeit oder geringfügig beschäftigt sind, stellt dies die Familien beim Zeitmanagement vor eine große Herausforderung", so bmm-Geschäftsführerin Claudia Brandstätter.
AK-Präsident Josef Pesserl fordert, die Schulen während der Sommerferien zu öffnen. "Man könnte eine Art ‚lockeren‘ Betrieb mit Lehrern aber vor allem Freizeitpädagogen und Studenten aufrechterhalten. Neben Sport- und Kulturangeboten könnte Nachhilfe und Förderunterricht stattfinden", so Pesserl. Gerade Kinder aus sozial schwächeren Familien würden, im Sinne der Chancengerechtigkeit, von diesem kostenlosen Nachhilfeangebot profitieren. Ebenso müssen weitere leistbare Angebote wie Sprach- oder Sportwochen geschaffen bzw. für das bestehende Angebot Förderungsmöglichkeiten eingeführt werden.
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