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Die jüngst veröffentlichte OECD-Studie, die dem heimischen Schulsystem ein durchwachsenes Zeugnis ausstellt, wurde bei der gut besuchten Veranstaltung in der Grazer Arbeiterkammer mehrfach zitiert. AK-Präsident Josef Pesserl: „Einerseits bestätigt die Studie die langjährige Kritik, dass das Bildungsniveau der Eltern an die Kinder vererbt wird. Andererseits wird die duale Lehrausbildung als Vorzeigemodell bezeichnet.“ Pesserl betonte, Bildung entscheide die Zukunft jedes Einzelnen aber auch die Zukunft der Gesellschaft.
Eingangs skizzierte Bildungsministerin Dr.in Sonja Hammerschmid ihre „Traumschule“: „Sie hat großzügige Räume mit guter Infrastruktur und Platz für vielfältige Interaktionen. Sie wird ganztägig mit verschränktem Unterricht geführt, wo die die Schultasche am Nachmittag in der Schule bleibt. Vor allem aber vermittelt sie Lust am Lernen.“
Bei der ersten Wortmeldung aus dem Publikum platzte der Traum der Ministerin. Eine Lehrerin berichtete, dass nach dem Zubau ihrer Schule zwar mehr Klassen geführt werden, der alte Turnsaal aber für die vielen Kinder nicht mehr ausreiche. Bildungslandesrätin Mag.a Ursula Lackner: „Mit einem verschränktem Ganztagsunterricht könnte der Saal nicht nur am Vormittag genutzt werden.“ Diese flächendeckende Lösung scheitere, weil „Schule ideologisch blockiert“ sei.
Autor und Lehrer Niki Glattauer, der in Wien an einer Neuen Mittelschule unterrichtet, sagte, sein Hauptproblem sei die fehlende Durchmischung: In den Ballungsräumen gebe es in der NMS fast 100 Prozent Kinder bildungsferner Eltern und von Zuwanderern. „Von der gemeinsamen Schule der 10- bis 14-jährigen, die frühe und oft falsche Entscheidungen über den Bildungsweg verhindert, höre ich fast nichts mehr.“ Die Ministern musste einräumen, dass sie zwar zur Gesamtschule stehe – „Das ist bildungswissenschaftlich gesehen der beste Weg“ – aber beschlossen habe, mit dem Regierungspartner das Machbare anzugehen: „Mit 750 Millionen Euro ausgestattet gibt es das Ganztagsschulpaket.“
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