AK fordert die Sommerschule
Neun Wochen Schulferien – Urlaub weitgehend aufgebraucht, Großeltern fallen aus: Familien brauchen dringend Hilfe für die Kinderbetreuung im Sommer.
Die Erfahrungen nach den Schulsperren zur Eindämmung der Corona-Pandemie zeigen es: Der Bildungserfolg unserer Kinder hängt in hohem Maße vom Elternhaus ab. Manche Schülerinnen und Schüler haben zu Hause eine ganze Bibliothek, andere nicht einmal eine stabile Internetverbindung. Viele Eltern haben bereitwillig die Rolle der Lehrerinnen und Lehrer übernommen, andere können wegen ihrer beruflichen Belastungen nicht einmal bei der Hausübung helfen. Nachhilfe ist für viele Familien nicht finanzierbar.
Fehlt Kindern und Jugendlichen zuhause der Rückhalt in Bildungssachen, bleibt der schulische Erfolg oft aus. AK-Bildungsexpertin Katrin Hochstrasser: "Schule soll Chancen eröffnen und der Ort sein, an dem alle Kinder ihre Möglichkeiten ausschöpfen, sich entfalten, das Beste aus sich herausholen und ihren Platz in der Gesellschaft finden können." Gibt es also unterschiedliche familiäre Unterstützung, dann muss die Schule das ausgleichen können.
Damit das gelingt, setzen sich internationale Organisationen wie die OECD und nationale Bildungsfachleute seit Jahren für die Einführung einer bedarfsorientierten Schulfinanzierung ein. Wie eine solche Mittelverteilung ausschauen kann, hat die Arbeiterkammer mit ihrem Modell des Chancen-Index gezeigt. Es ist eine gerechte, transparente und bedarfsorientierte Berechnung der Schulfinanzierung, um das Angebot der Schule genau auf die Bedürfnisse der Kinder anzupassen. Das Grundprinzip ist eine solide Basisfinanzierung für alle Standorte, und für Schulen mit großen Herausforderungen gibt es zusätzliche Mittel entsprechend dem Indexwert der Schule. So können Schulen, wo viele Schülerinnen und Schüler hohen Förderbedarf haben, mehr Lernhilfe, zusätzliches pädagogisches Personal und andere Unterstützung bieten.
AK-Analysen zeigen, dass knapp ein Fünftel aller Pflichtschulen einen hohen bis sehr hohen Unterstützungsbedarf haben. Diese Schulen liegen überwiegend in den Städten.
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