Antrittsrede des ehemaligen Kammerpräsident Franz Ileschitz in der Vollversammlung 1975.
Antrittsrede des ehemaligen Kammerpräsident Franz Ileschitz in der Vollversammlung 1975. © Stmk. Landesbibliothek, Kapselsammlung, Nr. 26, zit. n. Uhl, 1991, AK Stmk

Sprachrohr der Werktätigen

Die Alleinherrschaft der Habsburger begann Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem Aufkommen des wirtschaftlich erfolgreichen Bürgertums zu bröckeln. 1867 erfolgte die Errichtung des Reichsrates. Dieses erste Parlament repräsentierte aber nur die schmale finanzielle Oberschicht, denn das Wahlrecht war an die Steuerleistung gebunden.

Idee der Arbeiterkammer

Die soziale Lage der Arbeiterinnen und Arbeiter zu dieser Zeit war elend. Es fehlte an allem, die Wohnsituation war fürchterlich. Frauen- und Kinderarbeit waren die Regel. Schutzbestimmungen gab es nicht. Industriearbeiter starben in dieser Zeit im Schnitt mit 35 Jahren. In diesem Umfeld schlug die Idee rasch Wurzeln, dass sich die Arbeiterschaft selbst eine Vertretung wählt. Entsprechend der Handelskammer, die bereits seit 1848 die Interessen der Unternehmer verfolgt, sollte die Arbeiterkammer Sprachrohr der verelendeten Massen der Werktätigen sein.

Nach dem 1. Weltkrieg

Nach dem 1. Weltkrieg in der Ersten Republik wurden die Grundlagen unseres modernen Sozialstaates geschaffen. Einer der ersten Erfolge der Arbeiterbewegung war die Errichtung der Arbeiterkammer als gesetzlich verankerte Interessenvertretung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. 1921 fanden die ersten Arbeiterkammerwahlen in der Steiermark statt. Hans Muchitsch war zwischen 1921 und 1934 der erste Präsident der steirischen Arbeiterkammer. Die Arbeiterkammer setzte sich vor allem für eine Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und für die Notstandshilfe ein.

Auflösung der AK

Vor 85 Jahren – man gedenke den Februaraufständen 1934 – wurde durch das Dollfuß-Regime die demokratische Selbstverwaltung in den Arbeiterkammern ausgeschaltet. Es wurden Verwaltungskommissionen eingesetzt, die die Aufgaben von Vollversammlung und Vorstand übernahmen. Die Mitglieder der Verwaltungskommissionen wurden nicht mehr gewählt, sondern vom Sozialministerium ernannt. 1939 wurde die AK von den Nationalsozialisten schließlich ganz aufgelöst und ihr Vermögen der Deutschen Arbeitsfront (DAF) übertragen.

Teil der Sozialpartnerschaft

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Arbeiterkammer wiedererrichtet, mithilfe derer sich die österreichische Wirtschafts- und Sozialpartnerschaft herausbildete. Der AK kam eine Schlüsselfunktion in der staatlichen Wirtschafts- und Sozialpolitik zu. Der Dialog hat Vorrang. Die Wahrung des sozialen Friedens für alle ist eine Leistung, für die uns viele Länder der Welt beneiden.

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