Vermögensregress bei mobilen Diensten abschaffen
Werden Angehörige plötzlich pflegebedürftig, muss rasch entschieden werden, wie die Pflege erfolgen soll. Oft geht es aber vor allem um Leistbarkeit.
Die Pflege und Betreuung zu Hause ist oft nicht einfach. Die Unterstützungsintensität reicht dabei von ab und zu bis zu rund um die Uhr. Eine gute Planung ist das Um und Auf. Soll man die Arbeit behalten, reduzieren oder doch aufgeben? Im Burgenland und Oberösterreich gibt es bereits eine monatliche Entschädigung seitens des Landes. Überlegt wird auch die Verlängerung der Pflegekarenz. Derzeit besteht lediglich ein vierwöchiger Rechtsanspruch. Dessen Ausdehnung auf ein Jahr, verbunden mit einem Kündigungsschutz, würde für pflegende Angehörige endlich mehr Rechtssicherheit bedeuten, ist Alexander Gratzer, Pflegeexperte der AK Steiermark, überzeugt. Auch eine rückwirkende Selbst- und Weiterversicherung wäre sozial gerechter.
Dass Pflege und Betreuung zu Hause belastend sein können, bestätigen auch immer mehr Studien. Damit diese nicht in ein Burn-out oder einen Jobausstieg führen, wird überlegt, das Unterstützungsnetz zu erweitern. Langjährige AK-Forderungen, wie beispielsweise der leistbare Ausbau von mobilen Diensten, Tagesbetreuung und Kurzzeitpflege sind auf der Agenda ganz oben. Diplompflegepersonen könnten als Community Nurse verstärkt Pflegeberatung leisten. Ein Pflegenotdienst, bei Bedarf auch in der Nacht, könne zudem belastende und meist nicht notwendige Krankenhauseinweisungen verhindern. "Ein breiteres Angebot ist dringend geboten und könnte Angehörige deutlich besser als bisher entlasten", ist Gratzer überzeugt.
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