AK-Lebensmittelwarenkorb: 127 Prozent Preisunterschied 

Die AK-Marktforschung erhebt seit vielen Jahren die Preise von Produkten des täglichen Bedarfs. Die aktuelle Erhebung zeigt einen leichten Anstieg der durchschnittlichen Preise des AK-Lebensmittelwarenkorbs um 0,96 Prozent. 


Für den AK-Warentest wurden 591 Produkte bei sieben Supermärkten und Diskontern in den Kategorien Marken-, Billig- und Bioprodukte erhoben. Bei den Billigprodukten handelt es sich um die Eigenmarken der Handelsketten (Clever, S-Budget, usw.), bei den Bioprodukten um solche, die ein anerkanntes Gütesiegel (AMA Bio-Siegel, Bio Austria Gütesiegel, usw.) haben und bei den Markenprodukten um anerkannte Handelsmarken (Milka, Schärdinger, Stainzer, usw.). 

Produkte der verschiedenen Kategorien mischen

Die identen Warenkörbe liegen bei 24,82 Euro für Billigprodukte, bei 46,31 Euro für Markenprodukte und bei 56,37 Euro für Bioprodukte. Damit beträgt die Preisschere heuer rund 127 Prozent. Die Billiglinie sank im Durchschnitt um 0,40 Prozent und die der Bioprodukte um 0,58 Prozent. Die Preise der Markenprodukte haben um 1,22 Prozent zugelegt. Das heißt, in Summe ist der steirische Warenkorb um 0,96 Prozent teurer geworden.

Es ist aber anzumerken, dass einige Produkte, wie der Orangensaft teurer und andere, wie die Erbsen (tiefgekühlt), wiederum günstiger geworden sind: So ist beispielsweise 1 Liter Orangensaft im Durchschnitt um 69 Cent (32,24 Prozent) teurer geworden. Der Preis für Erbsen (tiefgekühlt) hingegen sank um 15,22 Prozent. „Der Vergleich der Preise und ein Wechseln zwischen den Produkten der einzelnen Warenkörbe lohnt sich jedenfalls“, sagt AK-Marktforscher Josef Kaufmann. 

Preise sinken leicht

Generell kann gesagt werden, dass die vergangenen Jahre von starken Preissteigerungen gekennzeichnet waren. Diese sind jetzt abgeflacht, dennoch stiegen die Nahrungsmittelpreise in den letzten zwei Jahren mit 7,2 Prozent höher an als der Gesamtindex (4,9 Prozent). Für eine Familie mit zwei Kindern (7 und 14 Jahre) liegen die Ausgaben für Nahrungsmittel und Snacks mittlerweile bei 1.149 Euro (2023: 1.035 Euro). „Der tägliche Einkauf ist besonders für Familien eine Herausforderung. Die Abflachung des Preisanstiegs stellt keine Erleichterung dar“, sagt Kaufmann. Es sei abzuwarten, ob es sich bei der Preisentwicklung um eine dauerhafte Entspannung handelt, so der Experte: „Das wäre wünschenswert, da eine leistbare, gesunde und nachhaltige Ernährung allen Menschen ohne größere Sorgen möglich sein sollte.“

Herkunftsangaben & Gütezeichen

Über 95 Prozent der Produkte haben Herkunftsangaben. Davon stammen rund 75 Prozent aus Österreich (2011: 48 Prozent). 

Der Marktrundgang zeigte auch, dass rund 83 Prozent der Produkte über Gütezeichen, Siegel oder Logos verfügen. Die Vielzahl ist oft verwirrend, da es sich um eine Mischung von offiziellen, kontrollierten Gütesiegel und Werbemarken handelte. Am Öftesten kommt das AMA-Gütesiegel mit 24,92 Prozent vor, gefolgt von „gentechnikfrei“ mit 19,16 Prozent und dem EU Bio-Siegel mit 12,29 Prozent.

Weiters ist auffällig, dass im Billig- und Biobereich mit je 126 Produkten die Auswahl gegenüber dem Markenbereich mit 339 Produkten eingeschränkt ist.



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