Verlegen von Feiertagen ist Schnapsidee

Eine Verschiebung von Feiertagen, wie sie die Industriellenvereinigung fordert, wird von der steirischen Arbeiterkammer strikt abgelehnt.
"Lassen wir uns nichts vormachen: Bei dieser Forderung geht es nicht um Wettbewerbsfähigkeit – da steht Österreich nämlich hervorragend da – sondern ausschließlich um Gewinnmaximierung“, sagte AK-Präsident Walter Rotschädl bei der Vollversammlung.
Motiv Gewinnmaximierung
Diese Forderung passe ins Bild einer Arbeitswelt, in der die Beschäftigten praktisch rund um die Uhr zur Verfügung stehen sollen, erinnerte Rotschädl an die Bemühungen vor allem der Industrie, die Arbeitszeiten weiter zu flexibilisieren. „In Wahrheit läuft die Forderung nach Ausweitung der Normalarbeitszeit auf nichts anderes hinaus, als Überstundenzuschläge zu sparen.“
Überstunden für Unternehmen verteuern
Schon jetzt sei Österreich mit einer faktischen Wochenarbeitszeit (auf Vollzeitbasis) mit 42 Stunden „Vizeeuropameister“ hinter Großbritannien. Die Zahl der geleisteten Überstunden (300 Millionen jährlich, davon fast ein Viertel nicht einmal bezahlt) weise darauf hin, dass Überstunden bereits in die Personalplanung einkalkuliert werden: „Ein Verringerung der Überstunden ist daher ein Gebot der Stunde“, signalisierte Rotschädl Unterstützung der Idee, Überstunden durch eine vom Unternehmen zu leistende Abgabe zu verteuern.
Pflegeheimregress abschaffen
In einer mehrheitlich angenommenen Resolution forderte die Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen die Abschaffung des Pflegeheimregresses. Abgelehnt wurden weitere Privatisierungen bei der Post und Telekom, außerdem verlangte die FSG eine Offensive für den Öffentlichen Verkehr. Schließlich wurden von allen Fraktionen sechs Wochen Urlaub nach 25 Jahren Beschäftigung gefordert. Von der ÖAAB-ÖVP-Fraktion wurde ein Antrag angenommen, Elternteilzeit auch in Betrieben unter 20 MitarbeiterInnen einzuführen, gegen eine Verlegung von Feiertagen sprachen sich die Freiheitlichen Arbeitnehmer aus, der GLB forderte die Einführung eines Dosenpfands, Grüne und unabhängige GewerkschafterInnen lehnten Privatisierungversuche bei der Wasserversorgung ab.(Beschlossene Anträge und Resolutionen in der Infobox)